Dokumentation oft unvollständig
Veröffentlicht am 12.05.25

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Im Gegensatz zu anderen Ländern ist die Müttersterblichkeit in Deutschland sehr gering. Etwa 25-30 Fälle erfasst das Statistische Bundesamt jährlich. Aber darf man dieser Zahl Glauben schenken? Ein Team der Geburtsklinik der Charité prüfte die Zahlen für Berlin nach. Sie werteten 2.316 Totenscheine von Frauen aus. Offiziell starben 3,4 Frauen pro 100.000 Geburten rund um die Geburt. Das Forschungsteam kam nach der Analyse auf 9,1 verstorbene Frauen pro 100.000 Geburten. Wie ist das zu erklären? So wurde u.a. der Umstand einer Schwangerschaft bzw. Geburt nicht immer erfasst. Der Spiegel und der Bayerische Rundfunk fragten bei den Statistischen Landesämtern nach. Hier zeigt sich eine große Bandbreite von „steht in Zusammenhang mit einer Schwangerschaft“ bis hin zu „diese Information wird nicht abgefragt“. Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) erfasst ebenfalls Fälle von Müttersterblichkeit, ist aber darauf angewiesen, dass diese gemeldet werden. Trotz guter Versorgung fordern Geburtshelferinnen* eine lückenlose Dokumentation bspw. über ein zentrales Register.