Neues Medikament getestet

Veröffentlicht am 13.09.24

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Wenn die Blutgruppe einer Schwangeren nicht mit der Blutgruppe ihres ungeborenen Kindes übereinstimmt, kann das fatale Folgen haben. So reagiert das Immunsystem der Frau mit Antikörpern, die sich gegen die roten Blutkörperchen des Fötus richten. Das kann eine lebensbedrohliche Anämie auslösen. Die derzeitige Behandlung ist sehr aufwendig. Oftmals braucht es Bluttransfusionen nach der Geburt. In manchen Fällen sind gar intrauterine Transfusionen erforderlich. Diese bergen jedoch ein Risiko für den Fötus. Nun macht ein neu entwickeltes Medikament Hoffnung: Nipocalimab. Dieses wurde in einer Phase-2-Studie an 13 Patientinnen getestet. Es soll verhindern, das mütterliche Antikörper durch die Plazenta zum Fötus transportiert werden. Die Ergebnisse der von Johnson & Johnson gestützten Studie klingen vielversprechend. Im Vergleich von mit Nipocalimab behandelten Schwangeren und unbehandelten Schwangeren verzeichnete das internationale Forschungsteam deutliche Verbesserungen:

  • 92 Prozent Lebensgeburten gegenüber 38 Prozent
  • ein signifikanter Rückgang intrauteriner Bluttransfusionen
  • mit 36 Wochen gegenüber 23 Wochen eine deutlich längere Schwangerschaftsdauer

Derzeit wird die Phase-3-Studie vorbereitet. Sollte das Medikament zugelassen werden, wäre es die erste nichtinvasive Therapie für Schwangere mit Blutgruppenunverträglichkeit gegenüber ihrem Ungeborenen.

Quelle: https://www.nejm.org/doi/abs/10.1056/NEJMoa2314466