Psychotherapie kann helfen

Veröffentlicht am 26.08.24

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Die sogenannte Wochenbettdepression ist in aller Munde, ca. 10 bis 15 Prozent der Frauen erkranken daran. Doch auch in der Schwangerschaft können Depressionen auftreten und u.a. zu Frühgeburten führen. Ob dem mit psychotherapeutischer Behandlung entgegengewirkt werden kann, untersuchte nun ein Forschungsteam aus den USA in einer klinischen Studie. Bei den 226 Teilnehmerinnen handelte es sich um Frauen zwischen 18 und 45 Jahren in der 25. Schwangerschaftswoche mit depressiven Symptomen. Diese wurden mithilfe der Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS) gemessen. Alle Teilnehmerinnen hatten auffällige Werte. Man bildete zwei Gruppen: Die Kontrollgruppe erhielt die klassische Schwangerenvorsorge inklusive zusätzlicher Beratung. Die Studiengruppe wurde zusätzlich mit einer speziell zugeschnittenen Psychotherapie behandelt. Bis zur Geburt wurde mehrmals der EPDS-Wert erhoben. Tatsächlich verbesserten sich die depressiven Symptome in der Studiengruppe deutlicher als in der Kontrollgruppe. Zudem verzeichnete man in der Studiengruppe mehr Geburten am Termin, in der Kontrollgruppe mehr Frühgeburten. Somit ist für die Forschenden klar, dass ein erfolgreiche psychotherapeutische Behandlung die Schwangerschaftsdauer verlängern und so Frühgeburten vermeiden kann. Ein weiterer wesentlicher Aspekt betrifft die Mütter. Präpartale Depressionen können chronisch werden und zu einer gestörten Bindung zum Kind führen. Insofern ist eine rechtzeitige Behandlung bei depressiven Symptomen gegeben.

Quelle: https://doi.org/10.1016/j.eclinm.2024.102601