Paradigmenwechsel
Veröffentlicht am 08.05.25

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Forschende des Uniklinikums Würzburg untersuchten immunmetabolische Anpassungsprozesse nach der Geburt und konnten so geltende Annahmen korrigieren. Konkret geht es um die Energiegewinnung. Bei Erwachsenen funktioniert dies über Glykolyse. Diese ermöglicht eine stärkere Entzündungsreaktion. Neugeborene sind zunächst auf ihr angeborenes Immunsystem angewiesen. Ihre fehlende Fähigkeit zur Glykolyse wurde bisher als Ursache für eine erhöhte Infektanfälligkeit betrachtet. Nun fand man heraus, dass Neugeborene eine andere Art der Energiegewinnung nutzen: oxidative Phosphorylierung. Dabei wird in den Mitochondrien aus Nährstoffen Energie gewonnen. Die Blutmonozyten produzieren bei Neugeborenen mehr Energie als bei Erwachsenen. Im Laufe des Heranwachsens stellt sich der Prozess langsam auf Glykolyse um. Diese Umstellung erfolgt durch den Kontakt mit der Umwelt, also mit Viren und Bakterien, die das Immunsystem trainieren. Eine wichtige Empfehlung, die aus der Studie hervorgeht: Neugeborene sollten nicht einer Behandlung zur Förderung von Glykolyse ausgesetzt werden, da sonst das Risiko für schwere Sepsisverläufe erhöht ist.
Quelle: www.nature.com