Mögliche Ursachen untersucht
Veröffentlicht am 19.03.25

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Die Totgeburtenrate ist in ganz Europa in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen. In ganz Europa? Leider nein. Während in den meisten europäischen Ländern weniger als drei Totgeburten pro 1.000 Geburten verzeichnet werden, ist in Deutschland und Belgien sogar ein Anstieg zu beobachten. Zwischen 2010 und 2021 stieg die Rate in Deutschland von 2,8 auf 3,7 Totgeburten pro 1.000 Geburten. In Belgien stieg der Wert von 4,6 sogar auf 5,6. Nun wollten Forscherinnen* aus Rostock, Rotterdam und Island mögliche Gründe dafür ermitteln. Sie nutzten Daten des Euro-Peristat-Netzwerks, da der Datensatz eine länderübergreifend einheitliche Definition für Totgeburten anwendet. Die Zeitreihen der Totgeburtenrate wurde mit dem Alter der Mütter sowie dem Anteil der Mehrlingsgeburten in Beziehung gesetzt. Beide Faktoren bergen laut Forschenden ein erhöhtes Risiko für Totgeburten. Doch die Ergebnisse legen nahe, dass sowohl das durchschnittlich höhere Gebäralter als auch der Umstand einer Mehrlingsgeburt die Totgeburtenrate nur zu einem kleinen Teil erklären kann. Die eigentlichen Ursachen sind noch nicht gefunden. Laut Forschungsteam liefert die Totgeburtenrate Hinweise auf die Qualität eines Gesundheitssystems. Genug Anlass also für weitere Ursachenforschung.