Interaktionstherapie hilfreich für Mutter und Kind

Veröffentlicht am 22.09.25

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Etwa jede fünfte Mutter in Deutschland hat nach der Geburt mit psychischen Problemen wie Angststörungen oder Depressionen zu kämpfen. Das entspricht 135.000 Betroffenen im Jahr 2024. Dies kann u.a. negative Auswirkungen auf das Kind und die Beziehung haben. Eine Studie der TU Dresden untersuchte nun, ob gezieltes frühes Gegensteuern einen positiven Effekt haben kann. 384 Mütter nahmen teil. Sie wurden im ersten Jahr nach der Geburt teilstationär behandelt, im Schnitt 32 Tage. Der Fokus lag auf der Interaktionstherapie, die Einzel-, Gruppensitzungen oder auch spielerische Übungen umfasste. Ziel war die bessere Wahrnehmung der kindlichen Bedürfnisse und die Erlangung einer Sicherheit der Eltern. Die positiven Effekte überraschten das Team, denn bei der Entlassung waren bereits depressive Symptome oder Stress deutlich reduziert. Zudem hatten die Mütter mehr Vertrauen in ihre elterlichen Fähigkeiten. Die Effekte hielten langfristig an, bis zu einem Jahr nach der Therapie. Davon profitierten auch die Kinder. Je länger positive Effekte bei den Müttern nachweisbar waren, umso weniger Verhaltensauffälligkeiten ließen sich bei den Kindern feststellen. Der Haken: Es fehlt bundesweit an spezialisierten Angeboten für belastete Mütter. Daher fordern die Forschenden, im Gesundheitssystem mehr gezielte Hilfsangebote und Screenings zu etablieren.

Quelle: International Journal of Clinical and Health Psychology