Emotionsregulation als Schlüssel
Veröffentlicht am 24.11.25

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Etwa zehn bis fünfzehn Prozent der Frauen sind laut Schätzungen von Depressionen während und nach der Schwangerschaft betroffen. Dennoch werden die Leiden häufig nicht erkannt, eine zeitnahe gesundheitliche Versorgung erfolgt nicht. Das kann nachhaltige Auswirkungen auf die gesamte Familie haben. Das Universitätsklinikum Tübingen untersuchte nun zusammen mit der Uppsala Universität in Schweden, ob ein Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen und Emotionsregulation in der Schwangerschaft besteht. Dazu konnten sie Daten von 623 Schwangeren nutzen, die über die App Mom2B zwischen 2022 und 2024 regelmäßig Fragebögen zu ihrer psychischen Gesundheit ausfüllten. Es zeigte sich, dass diejenigen, die später von postpartaler Depression betroffen waren, schon im zweiten Trimester Schwierigkeiten bei der Regulation ihrer Emotionen aufwiesen. Dies eröffnet Chancen für eine bessere Früherkennung mittels Fragebögen als Screening-Instrument. Laut Studienautorinnen* kann man bei mangelnden Fähigkeiten zur Emotionsregulation frühzeitig ansetzen, z. B. durch gezielte Programme und Beratungen. So fördere man nicht nur die psychische Gesunderhaltung der Mutter, sondern auch die Entwicklung der Kinder.
Quelle: Nature Mental Health