Höchste Konzentration bei Neugeborenen

Veröffentlicht am 5.12.25

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Was hat die Alzheimer-Krankheit mit Neugeborenen zu tun? Bisher wenig, tritt Alzheimer doch vor allem im fortgeschrittenen Alter auf. Erkennen lässt sich dieser vor allem durch Proteinablagerungen, sogenannte Amyloid-Klumpen und Tau-Knäuel. Mithilfe neuer Tests können Biomarker im Blut schon frühzeitig auf Alzheimer hinweisen, bevor Symptome auftreten. Hierbei wird die Konzentration Amylois-beta und pTau217 gemessen. In einer Studie wertete ein internationales Forschungsteam Blutproben von gesunden Neugeborenen, jungen Erwachsenen (18 bis 25 Jahre) und Seniorinnen* (70 bis 77 Jahre) aus. Das überraschende Ergebnis: Die pTau217-Werte waren bei Neugeborenen fünfmal höher als bei den anderen Altersgruppen. Zudem analysierte man Blutproben von extremen Frühgeborenen, deren Werte nochmal höher waren im Vergleich zu Termingeborenen. Nach etwa 20 Lebenswochen sank der pTau217-Wert auf das Niveau von gesunden Erwachsenen. In einem weiteren Schritt verglichen die Forschenden die Werte der Neugeborenen mit denen von Menschen mit Alzheimer-Demenz. Es zeigte sich, dass an Demenz erkrankte Menschen höhere pTau217-Werte aufweisen als gesunde Erwachsene. Dennoch lag die Konzentration noch weit unter der von Neugeborenen. Über die Ursachen und Zusammenhänge kann man derzeit nur spekulieren. Jedoch wird niemand bei einem Baby aufgrund erhöhter Tau-Werte Alzheimer diagnostizieren. Das zeigt einmal mehr die Schwierigkeiten bei der Entschlüsselung dieser Krankheit. Jedoch erhofft man sich von weiterer Forschung Erkenntnisse über den Abbau von Tau und die Nutzbarmachung für die Behandlung von Alzheimer.

Quelle: Brain Communications