Genomisches Neugeborenenscreening

Veröffentlicht am 09.07.24

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Beim Neugeborenenscreening in seiner jetzigen Form werden Blutproben auf bestimmte Krankheitsmarker untersucht. Doch wenn man die Gene mit untersucht, kann man auf viel mehr Krankheitserreger testen als es derzeit der Fall ist. Fachpersonen diskutieren daher über eine Ausweitung des Neugeborenenscreenings. Ein sogenanntes genomisches Screening könnte bis zu 200 Krankheiten frühzeitig erkennen und die Therapiechancen für Betroffene erhöhen. Daher untersucht das Forschungsprojekt „News Lives“ am Uniklinikum Heidelberg, wie eine solche Reihenuntersuchung gestaltet werden könnte. Denn neben den Chancen ergeben sich auch ethische und juristische Fragen: Sollte man nur auf therapierbare Krankheiten testen oder auch auf unheilbare? Darüber gehen die Meinungen auseinander. Zudem ist eine umfassende Aufklärung der Familien erforderlich, ein einfaches Informationsblatt reicht hier nicht aus. Und ob jemand im eng getakteten deutschen Gesundheitssystem die Zeit findet, ein ausführliches Aufklärungsgespräch zu führen, ist durchaus eine Hürde. Des Weiteren muss geregelt werden, was mit den gesammelten Daten passiert, wie lange diese gespeichert werden sollen. Bevor ein genomisches Screening zur Anwendung kommt, sind also noch einige offene Punkte zu klären.

Hier geht’s zum Forschungsprojekt New Lives: www.klinikum.uni-heidelberg.de/new-lives-genomic-newborn-screening-programs