Früh im Leben sind die anderen wichtig
Veröffentlicht am 16.10.25

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Das Gedächtnis eines Erwachsenen kann Informationen besser abspeichern, wenn sich diese auf einen selbst beziehen. Ob dieser sogenannte Selbstreferenz-Effekt bei kleinen Kindern funktioniert, deren Selbstkonzept sich erst noch entwickeln muss, untersuchte ein Forschungsteam der Technischen Universität Nürnberg mit Kolleginnen* aus Kopenhagen. 18 Monate alte Kinder durchliefen einen Gedächtnistest: Sie bekamen Objekte gezeigt, die entweder ihnen oder einer anderen Akteurin*, z.B. einer Puppe zugordnet waren. Es wurde untersucht, wie gut sich die Kleinkinder die Objekte merkten. Orientierungspunkt war das Selbstkonzept. Babys haben noch keine Vorstellung von sich selbst, das Selbstkonzept entwickelt sich in den ersten Jahren. Man geht davon aus, dass diese Entwicklung vollzogen ist, wenn sie sich selbst im Spiegel erkennen. In der vorliegenden Untersuchung konnten sich Kinder, die sich im Spiegel erkennen, auch besser an selbstbezogene Objekte erinnern. Kinder ohne Selbstbezug konnten sich dagegen besser an anderen zugeordnete Objekte erinnern. Sie merken sich also besser, was für die anderen wichtig ist.
Quelle: Nature Communications