Datenauswertung zu Schwangerschaftsleiden

Veröffentlicht am 22.03.24

© Martin Novak/shutterstock

Wer schwanger wird, muss sich mit weitreichenden anstehenden Veränderungen auseinandersetzen. Dazu gehören leider auch Beschwerden ganz unterschiedlichster Art: Von Übelkeit über Rückenschmerzen bis zur berüchtigten Schwangerschaftsdemenz – die Liste ist lang und vielfältig. Aber wie häufig und in welchem Trimenon treten diese Beschwerden auf? Das wollte ein interdisziplinäres Forscherinnen*team der Universität Erlangen-Nünrberg herausfinden und nutzte dazu einen immens großen Datensatz aus einer Schwangerschafts-App. Diese enthält einen Symptomtracker, welcher bereits von 183.732 Schwangeren genutzt wird. Die Forschenden werteten die darin angegebenen Beschwerden aus und erstellten für 15 Symptome sogenannte Symptomverlaufskurven. Die häufigsten Beschwerden sind demnach Müdigkeit (92,9 Prozent der Nutzerinnen* gaben dieses Leiden an), Rückenschmerzen (92,6 Prozent), Kurzatmigkeit (81,0 Prozent) und Schlafstörungen (79,4 Prozent). Die Auswertung ergab, dass jedes einzelne Leiden ein eigenes Zeitmuster aufweist. So tritt Müdigkeit verstärkt im ersten Trimenon auf, Durchfall am Anfang und Ende der Schwangerschaft, und Schlafstörungen nehmen im Verlauf stetig zu. Daraus können ernsthafte gesundheitliche Probleme erwachsen, so erhöhen Schlafstörungen in der Schwangerschaft das Risiko für Frühgeburt, Sectio und Depressionen. Daher erhofft sich das Forschungsteam eine gezieltere Weiterentwicklung der Schwangerenvorsorge anhand solcher Datensätze.

Die Studie können Sie hier nachlesen: www.nature.com